Das Bonner Münster bildet mit seinen fünf schlanken Türmen eines der sehenswertesten Wahrzeichen im historischen Zentrum der Stadt. Die detailreichen Ornamente der eleganten Fassade, die sich durch ihre typisch romanische Symmetrie auszeichnet, machen das Gotteshaus aus dem 11. Jahrhundert zu einer der schönsten römisch-katholischen Kirchen Bonns. Dabei ist das Bonner Münster auch an geschichtlicher Bedeutung kaum zu überbieten: An diesem Standort befand sich bereits vor über 2.000Jahren ein römischer Tempel, der später zu einer christlichen Kirche umfunktioniert und den beiden römischen Märtyrern Cassius und Florentinus gewidmet wurde.
Die heutige Basilica Minor wurde zwischen dem 11. und 13.Jahrhundert erbaut. Bei einer Umrundung des Gebäudes können Sie die vielen Details der romanischen Fassade ausgiebig betrachten. Dabei führt Sie Ihr Weg über den kleineren Martinsplatz im Osten der Basilika und im Norden über den weitläufigen Münsterplatz. Von letzterem bietet sich mit etwas Abstand ein guter Blick auf den zentralen Turm des Münsters, der 96Meter hoch in den Himmel aufragt. Auf dem Martinsplatz können Sie dagegen Skulpturen in Form menschlicher Köpfe entdecken. Diese befinden sich seit 2002 an dieser Stelle und stellen die beiden römischen Soldaten Cassius und Florentinus dar, die im Jahre 235nach Christus an dieser Stelle wegen ihrer religiösen Überzeugungen den Märtyrertod starben.
Wenn Sie durch das mächtige Kirchenportal schreiten, erwartet Sie ein opulent geschmückter Kirchenraum. Das Kirchenschiff aus dem 13.Jahrhundert enthält zahlreiche romanische und gotische Elemente sowie eine große Bronzestatue der heiligen Helena. Durch die modernen Buntglasfenster strömt das Tageslicht in unterschiedlichen Schattierungen hinein und schafft eine beinahe magische Atmosphäre. Für Farbkleckse sorgen auch die leuchtenden Wandmalereien des Querschiffs. Die Einrichtung stammt größtenteils aus dem Barock, mit Ausnahme des Taufbeckens aus dem 12.Jahrhundert. Sehenswert sind auch das kunstvolle venezianische Mosaik in der Apsis und der mittelalterliche Kreuzgang, der mit seinem Garten eine idyllische Oase der Ruhe darstellt. An den romanischen Kapitellen der Säulen sind zahlreiche Tierdarstellungen zu entdecken, darunter Drachen, Greife, Löwen, ein geflügeltes Pferd und eine Seeschlange.
Auch die Krypta des Bonner Münsters lohnt einen Besuch. Dort befindet sich auch eine Gruft, in der angeblich die sterblichen Überreste der Heiligen Cassius und Florentinus ruhen. Die Falltür zur Gruft wird nur am 10. Oktober, dem Patronatsfest, geöffnet.
Das Bonner Münster befindet sich südlich des Münsterplatzes im Zentrum der Altstadt. Vom Hauptbahnhof aus ist die Kirche in einem kurzen Fußweg in Richtung Südwesten zu erreichen. Das Bonner Münster und der Kreuzgang sind täglich außer während der Gottesdienstzeiten für Besucher geöffnet. Der Besuch ist kostenlos.