Chennai besticht mit Zeitzeugen der britischen Kolonialherrschaft, eindrucksvollen Tempeln und einer reichen Gastronomie- und Kunstszene. Die Stadt wurde 1639 von den Briten als Handelsstützpunkt gegründet. Heute ist Chennai als Hauptstadt des im Südosten des Landes gelegenen Bundesstaates Tamil Nadu die viertgrößte Stadt Indiens. Besucher in Chennai sind immer wieder von der freundlichen und herzlichen Bevölkerung beeindruckt. Chennai bietet die Möglichkeit, die Höhepunkte der tamilischen Kultur auf verschiedene Weise zu erleben.
Das historische Zentrum von Chennai liegt in George Town, der von den Briten gegründeten Altstadt, die aus einem Gewirr von verwinkelten Gassen und Basaren mit traditionellen Seiden- und Gewürzständen besteht. Zu den Höhepunkten eines Stadtrundgangs durch Chennai gehören ungezweifelt das aus rotem Sandstein erbaute Gerichtsgebäude Madras High Court, das dank seiner markanten Architektur eines der Wahrzeichen der Stadt ist, und eine Führung durch die im 18. Jahrhundert erbaute Armenische Kirche, eine der ältesten Kirchen in Indien. Im Museum des Fort St. George werden interessante Stücke aus der Geschichte Chennais gezeigt.Auch das Gebäude selbst ist beachtenswert, war es doch die erste britische Festung, die in Indien errichtet wurde.
Wer mehr über die Kolonialzeit erfahren möchte, kann mit einer Rikscha zum Government Museum fahren, dass in einem Viertel voller Kolonialbauten liegt. Zu den Exponaten gehören antike Bronzestatuen, ein merkwürdiges Skelett und eine Taxidermieaussstellung. In der National Art Gallery können Sie Werke bedeutender indischer Künstler wie Raja Ravi Varma sehen.
Der Höhepunkt eines Spaziergangs durch das quirlige Viertel Triplicane ist der eindrucksvolle Parthasarathy-Tempel aus dem 8. Jahrhundert. Besonders schön ist auch ein Sonnenaufgangs- oder Sonnenuntergangsspaziergang am Marina Beach. An diesem beliebten Stadtstrand ist immer etwas los: es werden Cricketspiele ausgetragen, Drachen steigen gelassen, die Zukunft wird vorhergesagt, und es wird reichlich Essen verkauft.
Auch sehr sehenswert ist das portugiesische Viertel Mylapore. Hier finden Sie die eindrucksvolle, weiße St. Thomas Basilica, die der Legende nach auf der Grabstätte des Apostels Thomas erbaut wurde. Der Kapaliswarar-Tempel ist ein typisches Beispiel des südindischen Dravida-Stils mit seinen pyramidenförmigen Gebäuden.
In Chennai wird die tamilische Kultur mit Musik und Tanz zelebriert. Besonders schön kann man das während des im Dezember und Januar stattfindenden Margazhi-Festivals erleben. Das Rukmini-Devi-Museum bietet eine umfassende Sammlung an Alltagskunst. Bei einem Besuch in Chennai sollten Sie unbedingt auch die köstliche tamilische Küche probieren. Sie ist reich an vegetarischen Spezialitäten, aber auch die scharfen Hühnergerichte sind sehr beliebt.
Chennai ist ein geschäftiger Verkehrsknotenpunkt für Südindien und ist daher mit dem Zug, Bus und Flugzeug gut zu erreichen. Die Stadt ist für ihre schwüle Hitze berüchtigt. Daher bleiben die meisten Besucher auch nur ein Paar Tage und reisen dann in eines der nahegelegenen Strandresorts oder in die umliegenden Hügel weiter.