An Bord der Cutty Sark erhalten Sie einen Eindruck vom rauen Leben der Seeleute im 19.Jahrhundert. Das hölzerne Handelsschiff war einst eines der schnellsten Segler seinerzeit und durchkreuzte alle sieben Weltmeere. In den 1950er-Jahren wurde der historische Teeklipper zu einem Museum umfunktioniert und ist seitdem zu einer beliebten Londoner Attraktion geworden.
Gebaut wurde die Cutty Sark im Jahre 1869 und zwar im schottischen Dumbarton. Auch der Name des Schiffs stammt aus Schottland: Der schottische Dichter Robert Burns verwendete diese mundartliche Bezeichnung in seinem Gedicht „Tam o' Shanter“, um damit auf das kurze Unterhemd der schönen Hexe Nannie verweisen. Dieser ansehnlichen Zauberdame können Sie übrigens persönlich begegnen, wenn Sie einen näheren Blick auf die weiße Galionsfigur der Cutty Sark werfen. Im Laufe seiner langjährigen Existenz erfüllte das Schiff zwar bereits vielfältige Missionen, doch zu seinen Hauptaufgaben gehörte es, Tee aus China und Wolle aus Australien nach London zu transportieren. Mehr über die Geschichte der Cutty Sark erfahren Sie bei einem Streifzug über die drei Decks und einem Besuch im Museum, das im Schiffsrumpf untergebracht ist.
Dabei werden Sie an interaktiven Exponaten vorbeikommen, die das abenteuerliche Leben auf See und die damit verbundenen Gefahren näher beleuchten. Versuchen Sie bei Ihrem Rundgang, sich das geschäftige Treiben der Matrosen vorzustellen – angesichts der gut erhaltenen Holzplanken und des originalen Eisenskeletts wird es Ihnen bestimmt leicht fallen, aufregende Szenen auf See vor Ihrem geistigen Auge abspielen zu lassen.
Das Museum im Schiffsrumpf beherbergt unter anderem eine interessante Sammlung von Galionsfiguren der Handelsflotte, die als größte der Welt angepriesen wird. Viele der geschnitzten Figuren, die einst den Bug verschiedener Handelsschiffe zierten, stammen aus dem 19.Jahrhundert und stellen historische Persönlichkeiten oder mythologische Gestalten dar. Unter anderem können Sie vielleicht die berühmte Krankenschwester Florence Nightingale und den Ritter der Tafelrunde Sir Lancelot erkennen.
Zu den Ausstellungsstücken des Museums gehören auch zahlreiche nautische Instrumente, darunter zum Beispiel ein Teleskop aus dem 19.Jahrhundert, das dem ehemaligen Kapitän der Cutty Sark, Captain Richard Woodget, gehörte. Unter seinem Oberbefehl segelte das Schiff von 1885 bis 1895. Auch seinen Sextanten und sein Chronometer können Sie heute noch bewundern und sich bestimmt lebhaft vorstellen, wie Woodget damit den Kurs der Cutty Sark bestimmte. Als optische Vorstellungshilfe könnte Ihnen dabei die Mütze Woodgets dienen, die der Kapitän bei der rekordverdächtigen Überfahrt der Cutty Sark nach Sydney im Jahre 1885 trug.
Bei einem Besuch der Cutty Sark haben Sie Gelegenheit, diesen schnittigen Segler wirklich aus allen Perspektiven zu bewundern– sogar von unten! Bei umfangreichen Restaurierungsarbeiten wurde die Cutty Sark nämlich 2012 um 3Meter über den Boden ihres Trockendocks angehoben. Seitdem können sich Besucher direkt unter das Schiff begeben und so quasi selbst einmal kielholen gehen. Dabei können Sie die Unterseite des Schiffs wie durch gläserne Wellen betrachten– die Cutty Sark ruht auf einem Unterbau aus Glas.
Sie erreichen die Cutty Sark am besten mit den Zügen der Docklands Light Railway (DLR). Damit Sie Ihr Ziel auf keinen Fall verfehlen können, heißt die nächstgelegene Haltestelle praktischerweise „Cutty Sark“. Das Schiff und das Museum sind täglich geöffnet. Für den Besuch fällt eine Eintrittsgebühr an.