Die Stadt Steinkjer ist heute die Provinzhauptstadt von Nord-Trøndelag, doch bereits seit der Wikingerzeit markiert dieser Ort ein Zentrum der norwegischen Kultur. Die 800 Jahre alte Steinkirche in Mære ist ein beeindruckendes Beispiel für die Bedeutung dieser Stadt. Doch nicht nur auf dem Papier ist Steinkjer der Mittelpunkt Norwegens. Wenn sich im Juni norwegische und internationale Musiker beim Steinkjer Festival treffen, liegt eine ganz besondere, beinahe greifbare Stimmung in der Luft. Der Bautastein markiert den geographischen Mittelpunkt, er liegt entlang eines ausgeschilderten Weges in der Nähe des Sees Skjækervatnet.
Historisch gesehen am berühmtesten ist vermutlich Verdal. In einem Viertel dieser Stadt wurde vor über tausend Jahren die Schlacht von Stiklestad ausgetragen. Das Kulturzentrum Stiklestad Nasjonale Kultursenter beschäftigt sich intensiv mit der Region und der Schlacht. Ein umgebauter Bauernhof aus dem Mittelalter beherbergt heute ein Volksmuseum und im Freilichtmuseum können Besucher die ungefähr 30 Gebäude bestaunen, die aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen. Ende Juli ist der perfekte Reisezeitraum für einen Wochenendtrip nach Nord-Trøndelag. Dann findet in Stiklestad das Olsokdagene-Festival statt– dabei sollten Sie auf gar keinen Fall den jährlichen Höhepunkt verpassen: In einem Freilichttheater wird die Geschichte des norwegischen Königs OlavII. Haraldsson aufgeführt.
In der Gegend um Namsos gibt es mehrere interessante Museen zu besichtigen, darunter das norwegische Sägewerkmuseum Norsk Sagbruksmuseum. Dabei handelt es sich um ein gut erhaltenes Dampfsägewerk aus dem 18. Jahrhundert. Auch das kulturgeschichtliche Museum Namdalsmuseet und das Nord-Trøndelag Art Museum lohnen einen Besuch. Wer auch auf einer Reise die Finger nicht von einer Angel lassen kann, findet entlang der Küste und in der Gemeinde Namsskogan großartige Fischgründe vor. Machen Sie doch auch einen Abstecher zum Küstenmuseum Kystmuseet Norveg in Rørvik.
Gelangen Sie während Ihrer Reise durch Nord-Trøndeland nach Levanger, sollten Sie ein wenig Zeit für das Levanger-Museum einplanen. Verschiedene, für die Öffentlichkeit zugängliche Sammlungen geben mit historischen Fotografien einen Einblick in die Vergangenheit. Ganz in der Nähe befinden sich die Ruinen des Klosters Munkeby, das vermutlich schon im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Bei gutem Wetter empfiehlt sich außerdem eine Radtour nach Ytterøy– man nennt diese Gegend schließlich nicht ohne Grund die Perle des Trondheimfjords.
Die südlichen Samenvölker blicken in diesem Teil des Landes auf eine lange Geschichte zurück. Das Museum und Kulturzentrum Saemien Sijte in Snåsa bietet interessante Einblicke in die Traditionen dieses Volksstamms und zeigt auch, wie diese bewahrt und heute noch fortgeführt werden. Schlendern Sie über einen Lagerplatz der Samen und bewundern Sie die traditionellen Behausungen. Vor allem im Sommer bietet das Zentrum geführte Touren an.
In der Gemeinde Stjørdal befindet sich der Flughafen Trondheim. Östlich des Flughafens lockt die Pfarrkirche Værnes Kirke mit Geschichten aus dem 12.Jahrhundert. Die imposante Festung Hegra ist außergewöhnlich gut erhalten und verfügt über intakte Kanonen, Gräben und Tunnel. Die Region hat eine Binnengrenze mit Schweden und grenzt außerdem an das Europäische Nordmeer. Sie ist gut an das Straßen- und Eisenbahnnetz angeschlossen.