Überqueren Sie auf der Oberbaumbrücke die Spree und erleben Sie ein Stück Berliner Geschichte. Zuerst war die Oberbaumbrücke eine hölzerne Zugbrücke, die im 18. Jahrhundert als Zugang zur Stadt gebaut wurde. Darauf verweist der Name „Oberbaumbrücke“, da nachts der Durchlass für die Schiffe mit einem massiven Baumstamm verschlossen wurde, dem so genannten Baum. Die heutige zweistöckige Oberbaumbrücke wurde 1896 eröffnet. Sehen Sie sich die beiden markanten Türme im gotischen Stil an, die 1995 als Referenz an die ehemalige Funktion der Brücke als Stadttor neu gestaltet wurden.
Die Oberbaumbrücke bietet eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt und die Spree. Im Nordwesten befinden sich die Überreste der Berliner Mauer mit den Malereien der East Side Gallery. Sie können auch den Fernsehturm erkennen, der sich auf dem Alexanderplatz erhebt. Im Südosten sehen Sie die 30 Meter hohe Stahlskulptur Molecule Men in der Spree. Der amerikanische Bildhauer Jonathan Borofsky schuf die Drei-Personen-Skulptur, die den Schnittpunkt der drei Ortsteile Kreuzberg, Treptow und Friedrichshain repräsentieren soll.
Die Brücke diente zu Zeiten der Teilung Berlins als Grenzübergang zwischen West- und Ost-Berlin. Die Bürger West-Berlins durften die Brücke als Grenzübergangsstelle für Fußgänger benutzen. Nach dem Fall der Mauer wurden die Straßen und die Eisenbahnlinie neu eröffnet. Außerdem wurden zwei von Thorsten Goldberg entworfene Neonzeichen am Mittelteil der Brücke angebracht. Die Neonlichter rechts und links der Türme des Mittelstücks zeigen das Kinderhandspiel Schere, Stein, Papier, das auf die frühere politische Situation anspielt, wo Entscheidungen eher willkürlich erfolgten.
Die Oberbaumbrücke befindet sich heute inmitten des Stadtbezirks Kreuzberg-Friedrichshain. Sie erreichen die Brücke per U-Bahn, S-Bahn und Bus. Sie ist täglich geöffnet und die Begehung ist kostenlos. Nahe der Brücke gibt es in Kreuzberg zahlreiche Bars und Cafés und in Friedrichshain ein spannendes Nachtleben. Wenn Sie die Brücke abends überqueren, können Sie den Straßenkünstlern zusehen und -hören.