Als Kaiser Hadrian dieses beeindruckende Gebäude in Auftrag gab, schuf er damit einen Ersatz für das zuvor einem Feuer zum Opfer gefallene Pantheon des Domitian. Auch wenn er den Tempel mit der gleichen Struktur erbauen ließ wie seine Vorgängerbauten, ist das heutige Pantheon um einiges größer. Die Rotunde ist bis heute die größte nicht verstärkte Zementkuppel der Welt. Selbst der Petersdom in rom, dessen Architekten die Auflage erteilt wurde, die Kuppel größer zu bauen als die des heidnischen Pantheons, erreicht nicht die beachtliche Größe der Pantheonkuppel. Diese Aufgabe war nicht zu bewältigen.
Das Pantheon auf dem Marsfeld in Rom ist heute in vielfacher Hinsicht einzigartig. Ein Bauwerk dieser Struktur, mit einer klassischen Tempelfassade und einem dahinter liegenden Rundbau, gibt es in dieser Größenordnung kein zweites Mal. Von außen betrachtet, hat das Gebäude eine gewaltige Größe, im Inneren ist es jedoch relativ schlicht gehalten. Das besondere Erlebnis ist die großartige Raumwirkung, die sich dem Besucher beim Betreten des Gebäudes bietet. Der Abstand des Fußbodens zum Dach der Kuppel entspricht ungefähr dem Durchmesser des Raumes. Die schlichte und doch wirkungsvolle Kassettendecke weist in jeder Reihe exakt 28, nach oben hin immer kleiner werdende Felder auf. Das Spiel von Helligkeit und Schatten des durch die Lichtöffnung in der Kuppel einfallenden Tageslichts betont die Deckengestaltung. Dieses diffuse Licht erhellt nicht nur den Innenraum, sondern prägt auch die beeindruckende, symmetrische Raumwirkung des Pantheons in Rom.