Die Altstadt von Rhodos gehört zu den beeindruckendsten mittelalterlichen Baukomplexen im Mittelmeerraum und strotzt nur so vor geschichtsträchtigen Bauwerken. Spannend ist dabei insbesondere der Architekturmix aus byzantinischem, osmanischem und venezianischem Stil, die sich an diesem mittelalterlichen Schmelztiegel der Kulturen vermischt haben.
Eine wichtige Rolle in der Geschichte von Rhodos spielt der „Souveräne Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes von Jerusalem von Rhodos und von Malta“, kurz „Johanniterorden“ genannt, der sich im Zuge der Kreuzzüge Ende des 11.Jahrhunderts gründete. Bis zum frühen 14.Jahrhundert entwickelte sich dieser Ritterorden zu einer der schlagkräftigsten militärischen Organisationen des christlichen Europas. Die Ritter des Johanniterordens verlegten ihren Hauptsitz 1309 nach Rhodos und verwandelten die Stadt unter ihrer Herrschaft, die bis 1523 andauerte, in eine wehrhafte Festungsstadt.
Den Eingang zur Altstadt von Rhodos bildet heute das „Freiheitstor“, das auf den Platz Plateia Simi führt. In der Altstadt erwarten Sie dann neben faszinierender Architektur auch jede Menge interessante Museen, die Ihnen die Geschichte und Kultur der Stadt näherbringen. Sehenswert sind zum Beispiel das Archäologische Museum und das Museum für dekorative Kunst, die beide im ehemaligen Ordenshospital untergebracht sind, sodass schon allein das Gebäude einen Besuch lohnt. Von dort gelangen Sie über verwinkelte Gassen zur Ritterstraße (Ippoton), in der einst die Ritter des Johanniterordens wohnten. Diese hervorragend erhaltene Straße ist mittlerweile eine reine Fußgängerzone, sodass Sie hier in aller Ruhe über das historische Pflaster schlendern und die steinernen Gebäude bewundern können. Die von hohen Steinmauern mit mächtigen Portalen und geschwungenen Fensterbögen gesäumte Straße, die nachts im Schein gusseiserner Laternen erstrahlt, versetzt Sie direkt hinein ins 14.Jahrhundert, denn seitdem hat sich dort nicht mehr viel verändert.
Ganz in der Nähe befindet sich auch der imposante Großmeisterpalast des Johanniterordens. Dieser mächtige Palast wurde im 14.Jahrhundert als Hauptquartier und Verwaltungssitz des Ordens errichtet und bildet seitdem eines der beeindruckendsten Bauwerke von Rhodos. Heute können Sie darin das Byzantinische Museum besichtigen und dort interessante mittelalterliche Objekte, Skulpturen, Möbel und Mosaikböden bewundern.
Wenn Sie schon mal in Rhodos sind, könnten Sie natürlich auch gleich der Stelle einen Besuch abstatten, an der sich wohl einst der Koloss von Rhodos 30Meter hoch über der Hafeneinfahrt erhob. Die zu den sieben Weltwundern der Antike gezählte Statue wurde aus Dankbarkeit nach dem glücklichen Ende der Belagerung von Rhodos durch Demetrios I. Poliorketes im Jahre 305 v. Chr. errichtet. Es dauerte ganze 12Jahre, die mächtige Bronzefigur des griechischen Sonnengottes Helios herzustellen. Ironischerweise überdauerte die Kolossalstatue nicht besonders lang, vermutlich stürzte sie bereits 226 v. Chr. nach einem Erdbeben um.
Wenn Sie nach so viel Geschichte ein wenig Abwechslung brauchen, stöbern Sie doch in den zahlreichen Geschäften der Sokratesstraße (Odos Sokratou) nach Souvenirs oder legen Sie eine Kaffeepause in einem der Cafés am Platia Ippokratous ein, wo Sie dem Plätschern des Castellania-Brunnens lauschen können. Außerdem befinden sich an diesem quirligen Platz die Sindrivan-Moschee und die Castellania, das ehemalige Handelsgericht der Johanniter. Nach einem erlebnisreichen Sightseeing-Tag gibt es doch nichts Schöneres, als in einem türkischen Hamam an der Platia Arionos zu entspannen.
Die Altstadt von Rhodos ist von einer mittelalterlichen Festungsmauer umgeben. Innerhalb des Mauerrings verkehren keine Fahrzeuge, sodass Fußgänger dort in aller Ruhe durch die historischen Straßen spazieren können. Viele der alten Gassen sind jedoch nicht markiert, also stellen Sie sich am besten schon mal darauf ein, dass Sie sich wahrscheinlich in den gewundenen Kopfsteinpflastergassen verlaufen werden. Sie erreichen die Altstadt von Rhodos am besten mit einem Taxi oder per Bus.