Die historische Marktgemeinde Sønderborg, die auf Deutsch Sonderburg heißt, nimmt in der Geschichte Dänemarks eine bedeutende Rolle ein. In strategisch günstiger Lage an der Schnittstelle von Jütland und der Insel Als entstand eine aufregende Stadt, deren charmantes Stadtbild von einem historischen Schloss, dem markanten Kirchturm und den malerischen Häusern geprägt wird, die hinab zum Als Sund führen.
Sønderborg wurde gegen Ende des 12.Jahrhunderts gegründet und bereits zu dieser Zeit wurde auch das imposante Schloss Sonderborg (Sønderborg Slot) errichtet. In der Zeit von 1864 bis 1920 gehörte die Stadt zum Deutschen Reich und wurde so von zwei verschiedenen Kulturen geprägt. Beginnen Sie Ihre Erkundung der Stadt am besten direkt am Schloss Sonderborg, wo der einstige König von Dänemark, Norwegen und Schweden, Christian II., von 1532bis1549 gefangen gehalten wurde. Das mächtige Backsteingebäude war als eines der wehrhaftesten Verteidigungsanlagen des Königreichs bekannt und diente lange als Sitz der königlichen Familie. Heute beherbergt es das Museum Sønderjylland, das über das kulturelle Erbe der Gegend informiert.
Ein kurzer Spaziergang führt vom Schloss in die Einkaufsmeile Perlegade, wo sich Modeboutiquen, Spielzeugläden und Eisenwarenhandlungen aneinanderreihen. Außerdem finden Sie in dieser belebten Straße die meisten Restaurants und Cafés der Stadt. Werfen Sie auch einen Blick auf die imposante Backsteinarchitektur der Sankt Marie Kirke, die im 16.Jahrhundert errichtet wurde.
Vielleicht haben Sie ja die TV-Serie „1864“ von Regisseur Hans Ole Bornedal gesehen? Dann könnte ein Besuch in der Dybbøl Mølle (Düppeler Mühle) und dem Historiecenter Dybbøl Banke (Geschichtszentrum Düppeler Schanzen) interessant für Sie sein. Die historische Mühle hat im Laufe ihrer langjährigen Existenz bereits mehrere Kriege überstanden und wurde mehrfach beschädigt, aber jedes Mal wieder liebevoll repariert. Das geschichtlich bedeutendste Ereignis in der Vergangenheit des Bauwerks war wohl die Schlacht um die Düppeler Schanzen von 1864, mit der der Deutsch-Dänische Krieg zugunsten der Preußen entschieden wurde. Alle Hintergründe zu dieser historischen Auseinandersetzung werden in dem Geschichtszentrum anschaulich erklärt. Die Gegend um die Mühle können Sie heute per Segway erkunden und somit auf recht unorthodoxe Weise das Schlachtfeld befahren, auf dem die dänische Armee einst das heftige Artilleriefeuer der Preußen einstecken musste.
Nach so viel düsterer Geschichte ist Ihnen vielleicht nach etwas Bewegung an der frischen Luft zumute. Wie gut, dass Sie in der Gegend um Sønderborg einer Reihe von Outdoor-Aktivitäten nachgehen können. Viele davon spielen sich an der Meerenge Als Sund ab, die von dichten Buchenwäldern umgeben ist. Vielleicht möchten Sie sich ja mal im Angeln probieren? Dann werfen Sie Ihre Rute am Sønderborg Havn, dem Hafen von Sønderborg, ins Wasser und fischen Sie sich Ihr Abendessen. Und wenn Sie nach dem geduldigen Warten auf das Anglerglück der Bewegungsdrang überkommt, folgen Sie dem 27Kilometer langen Wanderweg Alssundstien durch die malerische Landschaft. Mit etwas Glück führt Sie Ihre Reise zum Ringriderfest (Ringreiterfest) nach Sønderborg, bei dem unter anderem der mittelalterlichen Tradition des Lanzenstechens nachgegangen wird.
Von Sønderborg aus verkehren regelmäßig Züge nach Fredericia, von wo aus gute Verbindungen nach Aalborg, Aarhus und Kopenhagen bestehen. Wenn Sie aus der dänischen Hauptstadt anreisen möchten, können Sie von dort auch direkt zum Flughafen Sønderborg fliegen.
Bei einer Reise nach Sønderborg kommen Geschichtsinteressierte ebenso wie Outdoor-Fanatiker auf ihre Kosten. Und auch für alle anderen bietet die Stadt allerlei abwechslungsreiche Aktivitäten.