Die Wasserkunst wurde zur Stillung des Bedarfs an Stadtwasser im Wismar des goldenen Zeitalters gebaut. Das Werk des berühmten Utrechter Architekten Philipp Brandin kann als Wunder der Ingenieurskunst und des Designs betrachtet werden. Der Bau verzögerte sich um mehr als 20 Jahre, da sich der Bauherr und die Stadt über die Finanzen uneinig waren. Mit ihrer Errichtung im Jahr 1602 wurde sie augenblicklich als ein Wunder anerkannt, das 220 Wohnhäuser und 16 öffentliche Brunnen ununterbrochen mit Wasser versorgte. Die Wasserkunst wurde im Laufe der Jahre immer wieder renoviert und gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den Ruhestand versetzt. Sie können sie heute als wichtiges Wahrzeichen der Wismarer Altstadt besichtigen.
Lassen Sie auf Ihrem Spaziergang in Richtung Wasserkunst die Energie des Marktplatzes auf sich wirken, der ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen ist. Bewundern Sie den eleganten Stil des Bauwerks, vom Kuppeldach mit Türmchen bis zur fröhlich rot-goldenen Verzierung der Seiten. Suchen Sie nach den Drachenstatuen, die über die Dachkante hinausragen und an Regentagen Wasser speien. Lesen Sie an der goldenen Wetterfahne ab, aus welcher Richtung der Wind weht.
Bewundern Sie die leicht skandalösen Bronzefiguren, den männlichen Nix und die weibliche Nixe, die als Wasserleiter dienen. Ihre Nacktheit war für die lutherischen Stadtältesten beleidigend genug, um sie in das Stadtmuseum zu verbannen. 1998 wurden sie schließlich durch Kopien ersetzt. An der Inschrift, die bei der Renovierung der Wasserkunst im 19. Jahrhundert angebracht wurde und die Entwicklung der Wasserversorgung der Stadt beschreibt, können Sie Ihr Latein üben. Stärken Sie sich mit einer Bratwurst aus einem der nahe gelegenen Läden und stellen Sie sich das aufgeregte Treiben der Wismarer Bürger vor, die hier jeden Tag ihren Wasservorrat auffüllten.
Die Wasserkunst befindet sich an der südöstlichen Ecke des Marktplatzes im Zentrum der Altstadt. Zu Fuß erreichen Sie den Marktplatz in 10 Minuten vom Bahnhof oder 20 Minuten vom Hafen aus. Parkplätze stehen auf dem Marktplatz zur Verfügung. Das Bauwerk selbst kann nicht betreten werden. Außer den Hinweistafeln stehen Ihnen im Fremdenverkehrsamt nur wenige Straßenzüge entfernt weitere Informationen zur Verfügung.