Das jüdische Budapest ist viel mehr als das jüdische Viertel und die Synagoge in der Dohány-Straße, die die meisten Stadtrundgänge den Besuchern präsentieren. Auf diesem 3-stündigen historischen Rundgang erfährst du etwas über die alternativen jüdischen Erfahrungen in einer Stadt, in der vor dem 11. Weltkrieg ein Viertel der Bevölkerung jüdisch war.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf dieser Tour gehören:
Die Budaer Burg und das mittelalterliche Judentum
Von 1100 bis 1200 gab es eine kontinuierliche jüdische Ansiedlung, während sich der Budaer Burgberg zum Zentrum der politischen Macht entwickelte. Archivalische Rekonstruktionen geben einen Einblick in die Überreste der Synagoge, die hier von der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde gebaut wurde.
Óbuda-Synagoge
Bis 1844 war es Juden nicht erlaubt, in Pest oder Buda Eigentum zu erwerben. Infolgedessen konzentrierte sich der wirtschaftliche und kulturelle Reichtum der ungarischen Juden auf eine dritte Gemeinde, Óbuda. Eine beeindruckende klassizistische Synagoge, die 1821 gebaut und eingeweiht wurde, war ein Beweis für den Wohlstand und den Einfluss der Gemeinde und blieb ein Symbol für die starke jüdische Gemeinschaft, die in den folgenden Jahrzehnten in Ungarn aufblühte.
Optionaler Zwischenstopp: Frankel Leó Road Synagoge, eine kleine eklektische Synagoge, die 1880 erbaut wurde und im Innenhof eines Hauses versteckt ist
- Lipótváros/Dohány Straße
Nach der Emanzipation der ungarischen Juden im Jahr 1868 begannen Pest und ¬Buda einen raschen Wandel zu einer vereinten und modernen Stadt. Die Herausbildung eines jüdischen Großbürgertums wird durch die Dohány-Synagoge (1859), das größte jüdische Gotteshaus in Europa, veranschaulicht. Dieses Gebäude stand Pate für die Central Synagogue in Manhattan.
Optionaler Zwischenstopp: New York Café, einst ein lebendiges Zentrum für ungarische Literaten und Kunstschaffende, viele von ihnen jüdischer Herkunft (noch in Betrieb)
Király utca Promenade/Teleki tér
Ein bedeutender Zustrom ostjüdischer Flüchtlinge während des Ersten Weltkriegs schuf neue Zentren, die sich stark von den opulenten Vierteln der etablierten ungarischen Juden unterschieden. Besuche kleine chassidische Schtibls und sephardische Gebetshäuser, die noch immer den Markt umgeben, auf dem in der Zwischenkriegszeit Hausierer und Kleinhändler tätig waren.
Újlipótváros/Pest Ghetto
Bis 1943 waren die Budapester Juden im Vergleich zu den osteuropäischen Juden im Allgemeinen oder den ungarischen Juden in anderen Ländern in einer relativ geschützten Position. Doch im Oktober 1944 ertrugen sie zusammen mit den anderen Bürgern der Stadt die sowjetische Belagerung, die Massenmorde der Nazis und des ungarischen Pfeilkreuzes und den kältesten Winter des Krieges.
Dank internationaler Rettungseinsätze und dem relativ schnellen Vormarsch der Sowjetarmee war die Verwüstung zwar schrecklich, aber nicht vollständig. Die 2 Ghettos von Budapest in den Bezirken XIII und VII bieten eine direkte Verbindung zu den Ereignissen. Darüber hinaus bietet das hübsche Viertel Újlipótváros einen Einblick in den Lebensstil einer größtenteils assimilierten jüdischen oberen Mittelschicht aus der Zwischen- und Nachkriegszeit.
Optionaler abschließender Treffpunkt: Der jüdische Friedhof in der Kozma-Straße, ein historischer Ort, der mehr über die sozialen und kulturellen Vorlieben des Budapester Judentums aussagt als jedes andere Gebäude oder Mahnmal