Sehen Sie sich dieses Gebäude an, das stolz am Rand der Altstadt von Wismar steht. Der Alte Wasserturm verkörpert die vielen kreativen Anpassungen an den Krieg, die den Ostseeraum Deutschlands geprägt haben.
Nach einer dänischen Invasion aus dem 17. Jahrhundert, die die Wasserversorgung der Stadt bedrohte, beschloss der Bürgermeister von Wismar, den Wehrturm in ein Wasserspeicher- und Zuflusssystem umzuwandeln, das den Trinkwasservorrat der Stadt sicherte. Das Wasser wurde von einer nahegelegenen Quelle in den Turm eingespeist, dann mit einer Pferdepumpe in einen Lagertank geleitet und über ein Netzwerk miteinander verbundener „Pipen“ in die ganze Stadt gefördert. Das geniale System ermöglichte es Wismar, vielen Belagerungen standzuhalten, bevor der Turm 1837 stillgelegt wurde.
Gehen Sie von der Altstadt aus zu Fuß durch malerische Wohnstraßen zum Alten Wasserturm und lassen Sie sich von seinem Spitzdach leiten. Sehen Sie am Turm empor, der heute eines der wenigen verbliebenen Elemente der mittelalterlichen Stadtmauer von Wismar darstellt. Stellen Sie sich die Verteidiger vor, die durch die schmalen, hohen Fenster des Turms auf die hektischen Bewegungen der schwedischen Streitkräfte hinter den Mauern spähten. Bewundern Sie das meisterhafte Mauerwerk, das Zeugnis der jahrhundertelangen Tradition der Ziegelverlegung und Ziegelherstellung im mecklenburgischen Raum ist.
Stellen Sie sich den damals durch die Holzröhren unterhalb des Turms fließenden Wasserstrom vor, der die Wasserkunst in der Innenstadt selbst zu Zeiten einer Belagerung mit Wasser speiste. Spazieren Sie am Turm vorbei in den charmanten kleinen Park, den Lindengarten, der zum Picknick oder zur Lektüre eines guten Buchs einlädt. Schauen Sie auf das Spitzdach des Alten Wasserturms und sehen Sie es als Teil einer massiven Mauer, die zum Verteidigungssystem der Bürger von Wismar gegen Angriffe von fernen Ufern gehörte.
Der Alte Wasserturm ist in 10 Minuten zu Fuß von der Altstadt, 3 Minuten vom Bahnhof oder 10 Minuten vom Kreuzfahrthafen aus zu erreichen. Kostenlose Parkplätze stehen auf der östlichen Seite des Parks hinter dem Turm zur Verfügung. Der Turm selbst ist für Besucher nicht zugänglich.