Im Jahr 1977 wurden Mörfelden und Walldorf im Rahmen einer hessischen Gebietsreform zusammengelegt. Die Geschichten beider Städte reichen bis weit in die Vergangenheit zurück. Mörfelden fand bereits im 9. Jahrhundert eine namentliche Erwähnung im Lorscher Codex, Walldorf wurde im Jahr 1699 von aus Piemont geflüchteten Protestanten als „Waldenserkolonie am Gundhof“ gegründet.
Ihre Städtereise nach Mörfelden-Walldorf führt Sie in das Heimatmuseum in Mörfelden, wo Sie eine alte Dreschmaschine im Innenhof willkommen heißt. Eine altertümliche Küche, die Schuhmacherei oder eine urtümliche Kneipe entführen Sie in Mörfeldens Vergangenheit von der Römerzeit bis zur Zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Das Walldorfer Heimatmuseum veranschaulicht die Gründung Walldorfs im 17. Jahrhundert durch Glaubensflüchtlinge und widmet sich derer Stammbäume und Wappen.
Verspielte Wellen aus Metall und verschachtelte Rechtecke verharren im Park am Bürgerhaus. Alte Bäume setzen die Kunstobjekte in Szene. Jedes Jahr im August wird Mörfelden-Walldorf zur Bühne für die Skulpturen im Park. Besuchen Sie während eines Kurzurlaubs diese sechswöchige Kunstausstellung, die im Jahr 1998 ins Leben gerufen wurde und die jährlich mit einem neuen Motto Künstler und Kunstinteressierten überrascht.
Der kleine Turm der Waldenserkirche in Walldorf wetteifert mit den Baumkronen der benachbarten Bäume, das rote Dach leuchtet weithin sichtbar. Hier in Walldorf ist die größte Gemeinde der Gemeinschaft der Waldenser, einer protestantischen Glaubensgemeinschaft, innerhalb Deutschlands beheimatet. Neben dem Eingang erläutert die Darstellung eines Ortsplans von 1702 die damalige Ortsstruktur. Ca. neun Kilometer des Kulturfernwanderwegs Hugenotten- und Waldenserpfad, der von dem französischen La Poët-Laval und dem italienischen Turin ins nordhessische Bad Karlshafen führt, verläuft direkt durch Walldorf und östlich von Mörfelden entlang. Verfolgen Sie während eines Kurztrips in die Vergangenheit auf den Schautafeln am Oberwald- und Schnepfensee die Historie der Waldenser.
Ihre Reise führt Sie in eines der letzten hessischen Feuchtgebiete, dem Naturschutzgebiet Mönchbruch. In dieser naturnahen und von Gräben und Sümpfen durchzogenen Landschaft finden Vögel wie der Schwarzmilan oder die Wasserfledermaus ein Zuhause. Über 540 unterschiedliche Pflanzenarten prägen dieses Naherholungsgebiet, davon 60 vom Aussterben bedrohte Arten. Zwischen 1730 und 1732 ließ Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt das Jagdschloss Mönchbruch erbauen, welches über viele Jahre als Ausgangspunkt für Parforcejagden genutzt wurde. Heute wird das lang gestreckte Fachwerkgebäude mit dem roten Dach von privater Hand saniert und lädt ein, es während Ihrer Städtereise nach Mörfelden-Walldorf von außen zu besichtigen.